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Schlundverstopfung

Ausgelöst durch Futter - aber ist Futter auch die Ursache?
Einleitender Text

Bei der Schlundverstopfung finden wir in der Speiseröhre ein Klumpen, der sich weder vorwärts noch rückwärts bewegt. 

In der Regel passiert das, wenn grössere Mengen von Rau- oder Kraftfuttermitteln sehr hastig gefressen werden. Der Schmierstoff Speichel entsteht beim Kauen. Mangelhaftes Zerkauen geht mit mangelhafter Bildung von Speichel einher. Der zu trockene Klumpen rutscht nicht durch die Speiseröhre und hängt dort fest. Sehr zum Unbehagen des Pferdes!

Angeschopptes Futter, ein Fremdkörper oder ein Apfel führt an den Obturationsstellen zu einer spastischen Kontraktion der Muskulatur, sodass ein Weitertransport in den Magen erschwert wird. Die wenig eingespeichelten und somit viel zu trockenen Futterbissen setzten sich fest und werden durch den einsetzenden Spasmus in ihrer Lage fixiert. Durch den abgeschluckten Speichel quellen die Boli allmählich auf, weshalb die Speiseröhre dann vollständig verschlossen wird. 

Feste sowie flüssige Nahrung, vermengt mit Speichel, läuft dann von der Speisröhre zurück und tritt aus den Nüstern bzw. dem Mund aus. Die Pferde haben mit Futterbrei verschmutzte Nüstern, husten, haben Stress und nehmen häufig eine gestreckte Kopf-Hals-Haltung ein.

Auch das Verschlucken eines Fremdkörpers oder eines Apfels kann zu einer Schlundverstopfung führen.

Wegen dem Risiko der Schlundverstopfung lassen wir die Pferde auch nicht fressen, wenn sie sediert sind.

Wann passiert's und wem passiert's?

Jedes Futtermittel kann klumpen und eine Schlundverstopfung auslösen, wenn sie ganz und/ oder unzerkaut geschluckt werden – egal ob Pellets, Cobs, Heu, Äpfel, Rüebli etc.

Dass es passiert, liegt nicht am Futter oder an der Futterform, sondern fast ausschliesslich am Fressverhalten. Die Pferde schlingen ihr Futter hinunter, ohne es richtig zu zerkauen und einzuspeicheln. Wir sprechen vom Futterneid bzw. aggressivem Fressverhalten, Auslöser dafür ist schlechte Erfahrung wie Fasten, wie man es z.T bei Rennpferden (Maulkörbe) noch sieht. Wissenschaftler haben auch die Aggression von Pferden bei der Gruppenfütterung untersucht. Dabei haben sie festgestellt, dass Gruppen die sechsmal täglich kleinere Portionen bekamen wesentlich weniger aggressives Verhalten zeigten als Gruppen, die dreimal täglich größere Portionen erhielten.  

Ebenso sorgt ein Abstand von 1-1.5 m zwischen den Pferden bei der Fütterung, eine physische Abgrenzung und/oder ein Sichtschutz zu einer deutliche Reduktion der Aggressionen.

Zähne

Nicht ganz unbeteiligt ist natürlich auch das Gebiss. Hier sind es die ganz jungen Pferde und die Senioren, die einem höheren Schlundverstopfungsrisiko ausgesetzt wird.
Auch erhöht bei den beiden Altersgruppen ist das Risiko einer Aspirationspneumonie, wenn Bakterien aus dem Futterbrei in die Lunge gelangen.

Massnahmen

Massnahmen

Neben den bereits erwähnten Massnahmen einer der wichtigsten Auslöser, nämlich das aggressive Verhalten möglichst klein zu halten gibt es folgende Möglichkeiten:

Futter einweichen
Raufutter vor Kraftfutter
Grössere Steine, Lecksteine oder BocciaKugeln im Futtereimer
Speziell präparierte Futtereimer
Feinmaschige Heunetze

 

Auf jeden Fall: Immer den Tierarzt rufen, wenn es doch passiert 


siehe auch : https://www.wikihow.com/Help-a-Horse-With-Choke