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Laktation

Höchster Nährstoffbedarf


Die letzten Monate prepartum

Ende März befinden sich viele Stuten im letzten Drittel der Trächtigkeit. Es ist ein sehr wichtiger Zeitabschnitt im Leben des ungeborenen Fohlens. Denn ab dem 8. Monat beginnt der Foetus stark zu wachsen. Der Nährstoffbedarf des Foetus übersteigt das, was die Stute im Erhaltungsbedarf gefüttert, bieten könnte, weshalb ihre Rationen angepasst werden müssen.

Äusserst wichtig ist auch eine hochwertige Versorgung mit Spurenelementen. Der Foetus lagert Eisen, Zink, Kupfer und Mangan in seiner Leber ein und zehrt davon während den ersten Lebensmonaten. Der Foetus hat diese Fähigkeit entwickelt, da die Milch der Stute relativ arm an diesen Spurenelementen ist. Die Versorgung beugt Problemen wie Physitis (Entzündung der Wachstumsfuge), Osteochondrose und Läsionen der Gelenkknorpel vor. Der Beweis dafür lieferten Untersuchungen der Fohlen von bedarfsgerecht versorgten und unterversorgten Mutterstuten.

Die Laktation

Nach der Geburt des Fohlens steigt der Nährstoff- und Energiebedarf der Stute stark an. Während der ersten drei Laktationsmonate produziert eine Stute täglich bis zu 3 % ihres Körpergewichts in Form von Milch. Diese ist energiereich und enthält Proteine, Calcium, Phosphor und Vitamine. Die Stute benötigt somit ein entsprechendes Futter, welches genügend dieser Inhaltsstoffe enthält. Die Spurenelementversorgung muss nicht erhöht werden, denn auch wenn der Stute zusätzliche Spurenelemente verabreicht werden, steigt deren Gehalt in der Milch nicht an. Es ist wichtig, dass man ca. 3 Wochen vor der Geburt die Futtermengen (Getreide etc) langsam steigert und nicht eine abrupte Erhöhung der Futtermenge um den Geburtstermin vornimmt. Der Verdauungstrakt muss sich an die grösseren Mengen gewöhnen können, ansonsten besteht das Risiko für Koliken oder gar Rehe. Ca. 3 Monate nach der Geburt nimmt die Milchmenge dann langsam ab und damit werden auch die Futterrationen wieder kleiner.

Laktation

Den grössten Nährstoffbedarf haben die laktierenden Stuten in den ersten drei Monaten. Dieser hohe Bedarf senkt sich wieder wie auch die Milchproduktion weniger wird. Auch die Qualität der Milch wird weniger ab dem 4. Monat.

Das Fohlen geht vor

Werden laktierende Stuten restriktiv gefüttert opfert die Stute ihre eigenen Energie-, Protein- und Mineralstoffreserven für die Milchproduktion. Dies kann im schlimmsten Fall zu Gewichtsverlust (Fett und Muskulatur) und auch zu Knochensubstanzverlust führen. Deshalb ist es so immens wichtig einer laktierenden Stute genügend Futter zu geben. Sie soll genug haben für das Fohlen und sich selber.

Kraftfutter
Obwohl Heu und/ oder Gras von hoher Qualität die Basis sein muss, reicht das allein nicht aus um den hohen Nährstoff- und Energiebedarf der laktierenden Stute zu decken. Entweder setzt man direkt ein Stutenfutter ein oder aber ergänzt eines unserer hochwertigen Sportpferdefutter mit zusätzlichen Kalorien in Form von RicePower, Optibeets und/oder Getreideflocken. Kontaktieren Sie uns – wir helfen gerne bei der idealen Zusammenstellung der Mahlzeiten.

Mahlzeitenfrequenz
Der hohe Futterbedarf soll auf möglichst viele Mahlzeiten verteilt werden. So wird die Nährstoffaufnahme verbessert und das Kolikrisiko durch Überladen minimiert.

Proteinqualität
Eine hohe Proteinqualität im Futter liefert die essentiellen Aminosäuren für das Fohlen. Die erst limitierende, essentielle Aminosäure für Wachstum und Entwicklung ist Lysin. Der Bedarf der Stuten an Lysin ist kurz vor der Geburt bei 38 g pro Tag. Am Anfang der Laktation steigt der Bedarf auf 85 g pro Tag. Lysin findet sich nativ in Futterbestandteilen wie Soja und auch im Getreide ( am meisten im Hafer!) wie auch in kleineren Mengen im Raufutter. Lysin wird aber auch als Reinsubstanz von uns zu den Futtermitteln zugesetzt.

“Mitesser”
Das Fohlen wird das Futter der Stute bald entdecken und es auch nicht auslassen davon möglichst viel zu klauen. Das kann soweit gehen, dass die Stute zu wenig hat und das Fohlen dafür ungesund zunimmt. Etwas darauf achten wie sich das im individuellen Fall entwickelt und allenfalls den Futtertrog der Stute höher hängen.

Body Condition Scoring
Die Körperkondition der Stute laufend überwachen und nötigenfalls die Rationen anpassen. Gemäss der Henneke Skala von 1-9 sollte eine laktierende Stute bei 6-7 sein und nie unter 5. Der Gewichtsverlust schadet nicht nur dem Fohlen, sondern wird sich auch auf die Zuchtleistung (Besamungserfolg) auswirken.