Fütterung von Zuchtstuten
Die Fütterung der Mutterstute kann in drei Phasen unterteilt werden. Die frühe Trächtigkeit definiert die ersten 7 Monate. Die späte Trächtigkeit ist die zweite Phase und findet im letzten Drittel der Trächtigkeit statt. Die dritte Phase beginnt bei der Geburt und dauert über die Laktation.Die Bedarfszahlen an Futter, Nährstoffen und Energie weichen je nach Phase stark voneinander ab. Der häufigste Fehler der passiert, ist ein Überfüttern während der frühen Trächtigkeitsphase und eine Unterversorgung während der Laktation.
1 Phase: Frühe Trächtigkeit.
Bis zum 6. Monat hat der Foetus erst etwa 20% seines Geburtsgewichts erreicht. Die Stuten brauchen also tatsächlich nicht viel mehr als wenn sie nicht trächtig sind.
2. Phase: Letztes Drittel der Trächtigkeit
Spätestens jetzt sollte man sich aber Gedanken zum letzten Drittel der Trächtigkeit machen. Ab dem 8. Monat beginnt der Foetus stark zu wachsen. Der Nährstoffbedarf des Foetus übersteigt das, was die Stute im Erhaltungsbedarf gefüttert, bieten kann, weshalb ihre Rationen angepasst werden müssen.
Äusserst wichtig dabei ist auch eine hochwertige Versorgung mit Spurenelementen.
Der Foetus lagert Eisen, Zink, Kupfer und Mangan in seiner Leber ein und zehrt davon während der ersten Lebensmonate. Der Foetus hat diese Fähigkeit entwickelt, da die Milch der Stute relativ arm an diesen Spurenelementen ist. Die Versorgung beugt Problemen wie Physitis (Entzündung der Wachstumsfuge), Osteochondrose und Läsionen der Gelenkknorpel vor. Der Beweis dafür lieferten Untersuchungen der Fohlen von bedarfsgerecht versorgten und unterversorgten Mutterstuten.
3. Phase: Laktation
Nach der Geburt des Fohlens steigt der Nährstoff- und Energiebedarf der Stute stark an. Während der ersten drei Laktationsmonate produziert eine Stute täglich bis zu 3 % ihres Körpergewichts in Form von Milch. Diese ist Energiereich und enthält Proteine, Calcium, Phosphor und Vitamine. Die Stute benötigt somit ein entsprechendes Futter, welches genügend dieser Inhaltsstoffe enthält. Die Spurenelementversorgung muss nicht erhöht werden, denn auch wenn der Stute zusätzliche Spurenelemente verabreicht werden, steigt deren Gehalt in der Milch nicht an. Es ist wichtig, dass man ca. 3 Wochen vor der Geburt die Futtermengen (Getreide etc.) langsam steigert und nicht eine abrupte Erhöhung der Futtermenge um den Geburtstermin vornimmt. Der Verdauungstrakt muss sich an die grösseren Mengen gewöhnen können, ansonsten besteht das Risiko für Koliken oder gar Rehe. Ca. 3 Monate nach der Geburt nimmt die Milchmenge langsam ab und damit werden auch die Futterrationen wieder kleiner.